Beim Jungferweiher handelt es sich um ein ca. 118.000 Jahre altes verlandetes Maar, an welchem früher Torf gestochen wurde. Im 2. Weltkrieg, 1942, wurden die Wiesen auf denen mittlerweile Kühe weideten erneut gestaut, um den Wasserpegel durch den Zulauf zum nahe liegenden Ulmener Maar zu steuern.
So viel zur Geschichte
Wir haben uns einen extrem verregneten Sonntag ausgesucht um Köderfische zu fangen und den Schleien nachzustellen.
Aus den Tincas ist leider nichts geworden, aber damit der Tag nicht umsonst war,hiereine kleine Beschreibung des Gewässers:
Der Zugang zum Gewässer ist unproblematisch und selbst mit einem Boot zu bewältigen, wie der benachbarte Karpfenangler bewiesen hat.
Angelstellen sind leider dünn gesät. Ansitzen kann man nur an der Südspitze des Sees, unweit der Landstraße K1 Richtung Höchstberg.
Dort kommt man an 2 kleinen und einer ca. 25 m breiten Stelle ans Wasser. Ausserdem kann man es noch an einem Bootssteg versuchen. Das war’s.
Das gesamte Ufer um den See ist ein 5 – 15 m breiter, versumpfter Schilfgürtel.
Der ca. 30 ha große See ist im Mittel nur etwa 1 m tief, über Sichttiefen müssen wir also nicht reden. In Wurfweite des Ufers findet man kaum Stellen, tiefer als 150 cm.
Das Anfüttern ist komplett verboten, erfahrungsgemäß aber auch nicht nötig.
Relativ mittig im See liegt eine große Schilfinsel, welche einen schwer zugänglichen Hot Spot darstellt
Eingesetzte Arten sind Forelle, Hecht, Barsch, Rotauge, Schleie, Aal, Karpfen und Zander, wobei die Friedfische nach meinem Gefühl dominieren. Der benachbarte Karpfenangler hat in der gleichen Nacht 14 Karpfen von 10 – 30 Pfund gefangen. Uns gingen vor allem Rotaugen und Barsche an den Haken.
Motorboote sind im Naturschutzgebiet Jungferweiher nicht erlaubt, Elektromotoren habe ich dort aber schon gesehen.
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Alle was man anfängt, verändert den Blick auf die Dinge.
Als erstes war es der Blick aufs Wasser. Der Schilfgürtel, die kleine Brücke, die überhängenden Äste… alles riecht plötzlich nach Fisch.
Badestellen sind plötzlich ein Gräuel; schreiende Kinder und plantschende Halbstarke… da beisst doch kein Fisch.
Und dann wirds schlimmer: Früher hat mich dieser Touristennepp angewidert.
Heute? Heute macht man einen Blinker draus…
Ich denke nur Angler werden verstehen, was es bedeutet seinen Lieblingsköder zu verlieren. Vor allem wenn es die eigene Dummheit war.
Eine kleine Schlaufe in der Schnur, die in der Rolle verhakt war, und beim Auswerfen hörte man nach gut 10 m ein Schnalzen….weg war er.
Gezögert habe ich nicht wirklich…
… aber man mag nicht glauben wie kalt der Rhein an einem warmen Frühlingstag sein kann.
Wirklich schlimm wurde es dann aber erst als ich in den nassen Klamotten wieder aus dem Wasser raus wollte.
Einen ganz entscheidenden Vorteil hatte die Aktion aber, obwohl ich meinen Köder nicht wieder bekommen habe.
Die Gewässerkenntnis ist jetzt enorm detailiert. Bei Mittelwasser ist es zwischen den Buhnenköpfen nicht tiefer als 150 cm. Der Grund ist steinig und flach. Strömung im Buhnenfeld ist kaum vorhanden.
Vielleicht sollte ich in Zukunft öfter mal ins Wasser gehen. Eventuell auch in geeigneter Kleidung, um eventuelle Zuschauer nicht so sehr zu verstören, oder nur um mir Andreas gehässige Kommentare zu ersparen.
Andreas Vater hat uns besucht. Natürlich musste ihm vorgeführt werden, womit wir aktuell unsere Freizeit verbringen.
Unsere Taktik vom letzten Besuch am Heilbachsee war wieder erfolgreich.
Zugegeben, es ist nicht sehr schwer, den Hotspot in einem 1 ha großen Gewässer (wieder) zu finden, aber die Wiederholung des Erfolgs schafft Selbstvertrauen.
Ich hoffe, ich werde den Erfolg in einem Jahr belächeln können, aber fürs Erste freue ich mich über meine 44 cm Forelle.
Unser erster Versuch am Heilbachsee in der Eifel war erfolgreich.
Trotzdem ist ein fader Beigeschmack geblieben, denn irgendwie fühlte es sich wie Zufall an.
Im Angelshop haben wir uns folglich mit Bombarden & Spirollino ausgerüstet. Man liest ja Fachliteratur…
Am Wasser stellte sich dann schnell Ernüchterrung ein. Unsere Bombarden zogen lange Linien durch das Wasser, ohne dass eine Forelle das geringste Interesse zeigte.
Langsam machten sich Frust und Zweifel breit. War es doch nur Zufall? Bin ich nicht zum Angler geboren? Dazu verdammt, mein Leben lang auf treibende Posen zu starren? Persiflierendes Abziehbild eines Anglers wie ihn sich jeder vorstellt: einsamer Griesgram, stundenlang verharrend, erfolglos, ewiger Schneider?
Mein Frust stieg weiter, als Andrea, nach einem Standortwechsel 2 Forellen aus dem Wasser zog. Oh gelber Neid, du Dummheits liebstes Kind!
Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen mussten die zwei Jungs am Platz neben uns nun schon zum zweiten Mal neue Gastkarten lösen, weil die Fische ihnen kaum liessen ihre Zigaretten zu Ende zu rauchen.
Da nun alle fingen, ausser mir, gingen mir nicht nur die Ausreden (zu viel/zu wenig Sonne, Luftdruck, keine Fische am Platz…) zu neige, sondern auch die Motivation.
Todesstoß in mein blutend Anglerherz waren dann die Gastangler am Nebenplatz, welche süffisant grinsend konstatierten: “Soooo, genug für heute! 12 Fische reichen doch für 3 Stunden. Wenn wir weiter angeln verlieren wir noch den Spaß….”
In der Hölle sollten sie braten, zusammen mit ihren 12 Forellen, in Butter und Fenchel, mit Gräten im Hals….
“Probiers doch mal 2 Meter über Grund. Und nicht so hektisch!” ließen sie mir noch als Ratschlag da
Na schönen Dank auch!
Aber was hatte ich schon zu verlieren. Also flux die Ruten umgebaut, kleines Blei und 2 Meter Vorfach dran. Und als Köder diese merkwürdige Glitzerknete, die ganz unten in der Angeltasche lag und von der ich schon beim Kauf nicht erwartet habe, dass man damit Fische fangen kann.
Als ich die Rute auswarf, versuchte ich meine Erwartungen zu zügeln um die Enttäuschung klein zu halten. Die Hoffnung stirbt zwar zuletzt, aber sie muss auch nicht unbedingt vor den Zug geschubst werden.
Ich lehnte mich also zurück, goß mir einen Tee ein und … BISS!
Und was für einer. Die Forelle jagte steil aus dem Wasser, klatschte auf und brachte meine Spule zum surren.
Ok, dass war erfreulich, konnte aber eindeutig nur ein Zufall sein.
Der Zufall wiederholte sich noch ganze drei mal.
An diesem Tag habe ich etwas sehr wichtiges gelernt:
Fische muss man suchen!
Originale sind selten geworden.
Hans Robert Nenke ist so ein Original. In seinem Angelladen “Angelgeräte A-Z” in der Karl-Marx-Str. 239 in Berlin-Neukölln steht er seit mehr als 30 Jahren hinter dem Tresen.
Mit typischer Berliner Schnauze berät er seine Kunden, ob sie es hören wollen, oder nicht.
“Ick sach hier, wat jut is un wat nich! Wennde fufftsch Piepen fü ne Karpfensehne blechen wills, dann biste halt dämlich. Die Camou is aus Ungarn un dat is die Beste. Fuffzehn Euro. Nimm se oder lass et.
Globste dat? Beschwert der sich, datt et zu jünstisch is. Nen billigeren Laden als meenen wirst ne nich finden!”
Sprachs und lies den Kunden mit offenem Mund stehen. Sehr zu meinem Leidwesen, denn nun war ich dran.
“Ach du Kacke! Wie kann man dir denn noch helfen?”
Der Kommentar war wohl auf meine Kleidung gemünzt. Da der Abstecher in den Laden nicht geplant war, stand ich mit Hemd und Sakko wohl etwas overdressed vor seinem Tresen.
Eigentlich hatte ich unserer Hauptstadt einen Besuch abgestatt um meinen Ebay-Fund abzuholen.
Seit mein Vater mir seine erste Rute, eine grottenhässliche gelbe Shakespeare aus den späten 60er Jahren, vermacht hat, bin ich ein Fan der geschichtsträchtigen Ruten.