Originale sind selten geworden.
Hans Robert Nenke ist so ein Original. In seinem Angelladen “Angelgeräte A-Z” in der Karl-Marx-Str. 239 in Berlin-Neukölln steht er seit mehr als 30 Jahren hinter dem Tresen.
Mit typischer Berliner Schnauze berät er seine Kunden, ob sie es hören wollen, oder nicht.
“Ick sach hier, wat jut is un wat nich! Wennde fufftsch Piepen fü ne Karpfensehne blechen wills, dann biste halt dämlich. Die Camou is aus Ungarn un dat is die Beste. Fuffzehn Euro. Nimm se oder lass et.
Globste dat? Beschwert der sich, datt et zu jünstisch is. Nen billigeren Laden als meenen wirst ne nich finden!”
Sprachs und lies den Kunden mit offenem Mund stehen. Sehr zu meinem Leidwesen, denn nun war ich dran.
“Ach du Kacke! Wie kann man dir denn noch helfen?”
Der Kommentar war wohl auf meine Kleidung gemünzt. Da der Abstecher in den Laden nicht geplant war, stand ich mit Hemd und Sakko wohl etwas overdressed vor seinem Tresen.
Eigentlich hatte ich unserer Hauptstadt einen Besuch abgestatt um meinen Ebay-Fund abzuholen.
Seit mein Vater mir seine erste Rute, eine grottenhässliche gelbe Shakespeare aus den späten 60er Jahren, vermacht hat, bin ich ein Fan der geschichtsträchtigen Ruten.