Mister, Mister!

“Wo sind die Ruten?”

Seit wir aus der zweimotorigen Propellermaschine gestiegen sind kreisen meine Gedanken nur um das Eine:
Der ganze Trip ist für die Katz’ wenn die unser Transportrohr mit den Ruten verlieren!
Wir haben weder ein Hotel gebucht noch einen Plan was uns auf Ternate erwarten wird.
Read More

Dorfdisko


Köln-Hauptbahnhof, 3:00 Uhr morgens. Aprilwetter
André & ich stehen am Bahnsteig. Wir haben seit 24 Stunden nicht geschlafen. Wir grinsen uns an… Endlich geht es los!

Wohin? Ans Ende der Welt! – Warum? Nun, dazu muss ich weiter ausholen…
Read More

Things getting serious

Ohne Druck

 

Jäger des versenkten Schatzes

Hattet ihr schon mal einen Köder in der Hand und wusstet sofort, dass er fangen wird?

So ging es mir zuletzt mit dem “The Rapper” 128 SS (slow sinking) von Spro in der Farbe “Red Gill Albino”, den ich in den Niederlanden im “Hengelsportwinkel” gefunden habe.

Hin und wieder habe ich einen dieser lichten Momente in denen ich einen fängigen Köder erkenne wenn ich ihn sehe, und folgerichtig hatte ich keine 5 Würfe später auch schon den kleinsten Hecht Hollands an der Leine.

Gesehen. Gekauft. Gefangen. Abgerissen.

Auf diese magischen Momente folgt dann in der Regel mein sehr viel ausgeprägteres Talent, den Köder abzureißen. So ging es mir schon mit dem SPRO Ikiru Shad 70SL SP im Design “Wakasagi”. Und genau wie bei diesem Köder musste ich feststellen, dass er zwar super fängt,  aber nahezu unmöglich zu beschaffen ist.
Immer wieder sind es die SPRO-Köder, die mich in den Wahnsinn treiben. In den Niederlanden findet man sie in jedem Regal, aber Onlinebestellungen in den BeNeLuxländern sind kaum zu bewerkstelligen.
Als Bezahlplatform hat sich dort  iDEAL durchgesetzt, welche jedoch ein Konto bei einer Teilnehmerbank vorraussetzt. Unnötig zu erwähnen, dass es sich dabei um BeNeLux-ansässige Finanzhäuser handelt.
Da es in den Niederlanden erstaunlicherweise kaum Onlinehandel mit dem Rest Europas gibt, gibt es auch keine länderübergreifenden Verträge der Postzusteller.
Findet man also einen Shop, der eine weltweit anerkannte Bezahlmethode wie Kreditkarte oder PayPal akzeptiert und der sich die Mühe Macht nach Deutschland zu versenden, fühlt man sich gleich in die postalische Steinzeit der Prä-Schengen-Ära zurückversetzt, denn die Versandkosten bewegen sich dann gerne mal zwischen 20,00 und 30,00 € .

Damit bleibt uns nur eins: John Williams “The Raiders March” in maximaler Lautstärke, mit Fedora und Peitsche gen Niederlande ziehen und dort unsere versunkenen Schätze nachkaufen…

… diesmal mit Reserve.

Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast!

Auf dem Weg zur Gartenparty noch mal schnell am Hafen gestoppt.

Ultralight? Ultrageil!

Nachdem mir mein Tackledealer des geringsten Misstrauens den Floh einer UL-Rute ins Ohr gesetzt hat, habe ich geschlagene 3 Wochen widerstanden. Tapfer! Heroisch! Vergeblich.
Die ersten 14 Tage habe ich versucht mir die Idee auszureden und, als das nicht fruchtete, eine gute Woche darauf verwendet mir die Anschaffung schön zu reden.
Diese Aufgabe war deutlich einfacher, wenn auch nicht ohne Geburtsschmerzen zu bewältigen. Mein bisheriges Credo: “Es gibt keinen sinnvollen Grund für kleine Köder!” musste ich der pragmatischen Theorie unterordnen, dass Frequenz gleich Erfahrungsgewinn ist.
Zugegeben, eine recht dünne Argumentation, vor allem weil mich kleine Barsche, auch wenn es viele waren, noch nie so wirklich befriedigt haben.
Ausschlaggebend war vielleicht doch das feine Stöckchen, um das ich in den letzten Wochen bei jedem Angelshopbesuch herumgeschlichen bin.

Die polnische Firma “Mikado” hatte ich nicht so wirklich auf dem Schirm, wenn ich ehrlich bin. Ärgerlich, denn als ich die Rute zum ersten Mal in der Hand hatte war mir sofort klar, dass es sich um echte Qualitätsarbeit handelt.
Zum Vergleich hatte ich auch eine Hearty Rise Rock ‘n’ Force, eine Shimano Diaflash und eine Shimano Poison Adrena in den Fingern. Ausnahmslos extrem geile Ruten. In diesem Fall waren sie mir den Preisunterschied von teilweise 300% jedoch nicht wert.
Die Sicario SL Spin besteht aus einem hochverdichteten Kohlefaser-Blank mit Fuji SKSS Rollenhalter und ist mit erstklassigen SIC-Ringen bestückt. Schnell, feinfühlig und erschreckend kräftig.

Am Wochenende konnte ich dann zum ersten Mal zielgerichtet damit ans Wasser, sprich strömungsberuhigte Bereiche in Buhnen und Hafengegenden, und das Ergebnis war schlimmer als befürchtet. Ich konnte mich kaum noch vom Wasser lösen, bin nur weg wenn ich neue Köder oder Microjigs brauchte.

Der Plan Barsche zu zuppeln ging nur bedingt auf, denn hauptsächlich haben sich Zander (!) in meine 1″ Kopytos verguckt.
Absolut keine Riesen, aber knapp untermaßige Zander machen an einer 7g Rute viel Spaß, der Lerneffekt war enorm und zurücksetzen problemlos möglich und legal.

Ich bin jetzt übernächtigt, mein Tackledealer glücklich, meine Köderbox um eine Köderklasse erweitert und mein Erfahrungsschatz um nicht gezählte Zander, Barsche und zwei Grundeln reicher.

 

Der geschenkte Gaul

Ich will mich auf mein Tackle verlassen können. Daher gebe ich gerne auch mal Geld für Dinge aus, bei denen Andrea oder André den Kopf schütteln. Sollen sie. Ich bin sicher, dass ich recht damit habe.

Am Wochenende haben André und ich das erste Mal auf Wels angesessen. Kernstück war eine Wallerrute, welche ich aus einem Nachlass übernommen habe.
Wahrscheinlich wäre etwas mehr Misstrauen angebracht gewesen.
Manchmal hasse ich es, wenn ich recht habe.

Neues aus dem Reich der Mitte

Habt ihr auch schon mal von diesen ominösen China-Wobblern gehört, die einen Bruchteil dessen kosten was man hierzulande berappen muss und dabei mindestens gleichwertig erscheinen?
Also ich habe bisher nur in Unterforen der größeren Angelseiten davon gelesen, zusammen mit der Warnung, dass das ja alles nur Verbrecher sein können, die krebserregende Billigkopien verkaufen und dabei der altruistischen Angelindustrie das Leben schwer machen. Natürlich nur, falls man überhaupt etwas bekommt für sein Geld.

Wie hätten wir bei soviel Gerüchten und Schreckensmeldungen überhaupt anders handeln können, als es einmal selber zu versuchen?
Nach kurzer Suche, Recherche kann man es nicht nennen, stößt man auf AliExpress.com.

AliExpress gehört zur AliBaba Group, zugegeben für europäische Ohren eher weniger vertrauenserweckend, besonders wegen der Assoziation mit den 40 Räubern. Aber ein schneller Blick ins Firmenportfolio macht deutlich, dass man es hier nicht mit fliegenden Händlern zu tun hat:
An dem Unternehmen sind u. a. Yahoo und Softbank beteiligt. Der Jahresumsatz liegt bei 15,6 Mrd. USD und hat im letzten Jahre  Filmproduktionen wie beispielsweise an Star Trek Beyond mitfinanziert.

AliExpress, immerhin eine der 60 meistbesuchten Webseiten welweit, ist eine Business-to-Customer-Handelsplattform., d.h die gesamte Produktpalette vom Hersteller ohne jeglichen Zwischenhandel direkt an der Endverbraucher geliefert. Durch den Wegfall von Zwischenhändlern kommen teilweise erstaunlich günstige Einkaufspreise zustande.

Das Prinzip ist jedem bereits von eBay oder auch Amazon bekannt, und ebenso einfach läuft der Einkauf ab. Man sollte jedoch des Englischen mächtig sein. Aliexpress hat seit September 2014 eine deutsche Plattform (de.aliexpress.com, auch unter aliexpress.de zu erreichen) die Übersetzung verwirrt aber oft mehr, als sie hilft.
Die meisten Händler bieten eine Lieferung direkt nach Deutschland an. Größtenteils sogar kostenlos!Gezahlt werden kann per Überweisung, Kreditkarte, Paypal, Western Union oder Moneybooker.

 

Die Lieferzeiten aus China sind echt ein Tritt in den Hintern. 29 – 59 Tage! Autsch.
Die Händler schreiben sogar dazu, dass man Glück oder eben Pech haben kann.
Ich hatte mit meiner Bestellung Glück, sie kam ziemlich genau am 29. Tag an.
Die Lieferung war zuverlässig und prima verpackt. Da ich mittlerweile nur noch die Verpackungsorgien von Amazon gewohnt bin war ich erstmal skeptisch ob die Lieferung denn auch komplett ist. War sie natürlich.
Das Paket wurde zollamtlich geöffnet, wohl weil Angelköder etwas aussergewöhnlich sind. Unterhaltungselektronik ist wohl eher der Standard.

Die Qualität der Gummifische ist durchgehend hervorragend. Die Verarbeitung schlägt ausnahmslos alles was ich in vergleichbaren Preisklassen im Angelladen um die Ecke finde.
Vergleichbar sind die Produkte mit den Originalen, denn fast alles was ich bestellt habe erinnert mich an namhafte Produkte von Keitech oder Fish Arrow.
Oft sind die Produktnamen wie Easy Shiner etc. einfach übernommen worden.
Ob es sich hierbei um einen Lizenzvertrieb oder Dreistheit handelt weiß ich nicht. Im Ergebnis bekomme ich jedoch hervorragende Köder für 25 – 30% des regulären Preises.

Bei den Hardbaits sieht es etwas anders aus. Auf den ersten Blick machen sie einen guten Eindruck und können mit dem mittelpreisigen Segment in Deutschland mithalten.
Das Laufverhalten ist tadellos, was mich bei einem Preis von ca. 1,05 € je Stück überraschte.
Meterhechte würde ich den Wobblern allerdings nicht anvertrauen. Die Haken biegen sich mit einem zur Hälfte gefüllten Putzeimer langsam auf. Das passiert mir mit einem 10 €-Wobbler eher selten. Ausserdem besitzen sie keine Seele an der die Drillinge befestigt sind, diese sind nur in den Kunststoff eingegossen.
Für den materialfressenden Rhein ist die Bestellung sicher lohnend, vor allem da hier weniger mit Großhechten zu rechnen ist.

Als Fazit sei festgehalten, dass es sicher nicht die letzte Bestellung im Reich der Mitte war. Diesmal werde ich die “teuren” Wobbler für 4 € ausprobieren.
Mal sehen ob die Preissteigerung von 400% sich auch in der Verarbeitung niederschlägt.

Der Fluch ist gebrochen

Seit der Barbe zum Jahresanfang hatte mich das Anglerglück verlassen.
Ich bin zwar nicht abergläubig, aber mit jedem Schneidertag wurde mir mulmiger.
Man hört ja heutzutage so allerlei von Pharaonengräbern und zerbrochenen Spiegeln.

Alles Unfug natürlich, Geschichten um Kinder zu erschrecken damit sie fleißig für den Angelschein üben.
Die abstehenden Ohren kommen übrigens von der Mütze, nicht vom Fluch. An Übernatürliches glaube ich sowieso erst wenn ich auf einem Foto mal nicht grenzdebil aussehe.
Dennoch hat der Döbel mich unglaublich motiviert nach der langen Durststrecke.
Außer etwas Farbe haben die beiden leider nichts mitnehmen können.
Aber bei dem Wetter draußen zu sein ist ja sowieso das Größte… außer einen Fisch zu fangen, versteht sich.